Werkstatträte wirken mit bei Bewerbungsgesprächen
Wenn eine Werkstatt neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellt, findet ein Bewerbungsgespräch statt. Daran nehmen verschiedene Personen teil. Neben dem Bewerber auf die Stelle zum Beispiel die Geschäftsführung, die Abteilungsleitung und der Betriebsrat.
In vielen Werkstätten nehmen inzwischen auch Werkstatträte an Bewerbungsgesprächen teil. Das ist dann besonders wichtig, wenn Mitarbeitende für die Produktionsgruppen eingestellt werden. Die sogenannten Fachkräfte für Arbeits- und Berufsförderung. Diese Fachkräfte arbeiten ganz direkt mit den Beschäftigten. Deshalb ist es wichtig, dass der Werkstattrat ein Mitwirkungsrecht hat.
Auch bei Bewerbungsgesprächen mit Bewerbern auf andere Stellen sollte der Werkstattrat mitwirken. Zum Beispiel in der Verwaltung. So wie es der Betriebsrat tut.
Dieses Mitwirkungsrecht bei Bewerbungsgesprächen ist nicht verankert in der Werkstätten-Mitwirkungs-Verordnung. Es ist eine freiwillige Vereinbarung zwischen Werkstattleitung und Werkstattrat. So eine zusätzliche Vereinbarung kann jederzeit getroffen werden. Wenn sich Werkstattleitung und Werkstattrat einig sind.
Aber wie führt man ein Bewerbungsgespräch? Wie bereitet man sich vor? Auf was muss man achten? Und was darf man fragen und was nicht?
All das kann man in einer Schulung lernen. So eine Schulung führt zum Beispiel die Stiftung Drachensee in Kiel durch. Die Stiftung beteiligt Werkstatträte an Bewerbungsgesprächen mit Personal für die Werkstatt, die Berufliche Bildung, die Tagesförderstätte, die Offenen Hilfen Kiel und die Verwaltung. Auch der Wohnbeirat wird beteiligt an Bewerbungsgesprächen mit Personal für das Ambulant Betreute Wohnen, das stationäre Wohnen und für Neue Wohnformen. Werkstatträte und Wohnbeiräte werden dafür geschult.
Im Rahmen einer Schulungswoche in der Beruflichen Bildung wurden unter anderem folgende Themen erarbeitet:
- von der Bewerbung, über das Gespräch bis zur Einstellung
- Rechtliche Rahmenbedingungen und Gesetze
- Datenschutz
- Verschwiegenheitsschutz
- Rhetorik
- Gesprächsführung
In Rollenspielen wurde das Wissen vertieft und offene Fragen gemeinsam beantwortet.
Der Kurs endete mit einer Zertifikatsübergabe.
Gut geschult kann der Werkstattrat einen wertvollen Beitrag bei der Entscheidung für neue Fachkräfte leisten.